Frühlingswoche

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

auch meteorologisch hat der Frühling Einzug gehalten und beschert uns herrliches Wetter. Zwar ist es morgens noch frisch, doch zur Mittagszeit lassen sich die wärmenden Sonnenstrahlen genießen.

Meine Woche begann außerhalb des Saarlandes im Landkreis Nienburg/Weser, wo zum 176. Mal der Verfassungs- und Europaausschuss tagte. Der Landkreis liegt in Niedersachsen und erstreckt sich entlang der Mittelweser zwischen Hannover und Bremen. Verwaltungssitz und namensgebende Stadt ist Nienburg (Weser). Das Gebiet ist ländlich geprägt und bekannt für seine Landwirtschaft (insbesondere den Spargelanbau) sowie für seine reizvolle Natur entlang der Weser, die zu Radtouren und Bootsfahrten einlädt. Auch die Fachwerkstädtchen und historischen Sehenswürdigkeiten ziehen viele Besucherinnen und Besucher an.

Verglichen mit unserem Landkreis ist der Landkreis Nienburg/Weser rund viermal so groß und hat etwa 10.000 Einwohner weniger. Dem Ausschuss gehöre ich seit 2016 an und bin stellvertretender Vorsitzender. Weil mein Kollege verhindert war, habe ich diesmal die Leitung des Ausschusses übernommen. Zu Gast waren der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages, Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, und der Chef der Staatskanzlei des Landes Niedersachsen, Dr. Jörg Mielke. Unter anderem haben wir Themen wie Migration, Bürokratieabbau, IT-Sicherheit sowie den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung diskutiert.

Am Dienstagnachmittag kehrte ich schließlich wieder in den Landkreis Neunkirchen zurück.

Am Mittwochmorgen war ich beim Richtfest der Kita Humes zu Gast. Ganz traditionell wurde dies mit dem Richtspruch eines Zimmerers vollzogen.

Die Einrichtung soll in Zukunft nicht nur die aktuelle Situation im Kita-Bereich verbessern, sondern auch den Bedarf für die kommenden Jahre decken. Mit Platz für zwei Regelgruppen, eine Krippengruppe und eine zusätzliche, altersgemischte Gruppe, die der Landkreis gesondert finanziert, soll den Familien im Umkreis ausreichende Betreuungsmöglichkeiten geboten werden. Neben einem modernen, lichtdurchfluteten Innenausbau mit knapp 1.000 Quadratmetern ist ein großer Außenbereich mit Grünflächen und genügend Bewegungs- und Spielmöglichkeiten geplant.

Eppelborns Bürgermeister Andreas Feld betonte die immense Bedeutung dieses Projekts für die gesamte Gemeinde:

„Hier entsteht weit mehr als nur ein Gebäude aus Beton, Holz und Glas – es ist ein Ort, an dem unsere Kinder spielen, lernen und Freundschaften fürs Leben schließen. Ein Ort, der Familien unterstützt und unseren Kleinsten die besten Chancen für ihre Zukunft bietet.“

Insgesamt liegen die Kosten des Baus bei 4,7 Millionen Euro; der Landkreis Neunkirchen hat dabei rund 1,7 Millionen Euro investiert. Geplant ist die Eröffnung der Kita zu Beginn des nächsten Jahres.

Ich lobte das Engagement der Gemeinde Eppelborn im Bereich der Kinderbetreuung. Die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen frühkindlichen Bildung kann nicht genug betont werden. Daher ist es von großer Wichtigkeit, dass wir – wie heute in Humes – die Weichen für eine optimale Betreuung und Bildung unserer Kinder stellen. Ich möchte allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Unterstützung danken, insbesondere der Gemeinde Eppelborn, mit der wir gemeinsam mit dem Land die Finanzierung dieses Projekts stemmen.

Im Anschluss besichtigte ich das Haus Rech in Humes. Durch die finanzielle Unterstützung der Familie Bruch (Globus) konnte das alte Gebäude komplett saniert werden. Vor allem das Obergeschoss bietet sich nun bestens für diverse Feiern und Veranstaltungen der örtlichen Vereine an. Kurz zur Historie: Die Mutter von Frau Bruch war die Tochter des ehemaligen Landrats Dr. Maximilian Rech (1920–1945). Der Familie Rech gehörte dieses Haus viele Jahrzehnte lang.

Danach ging es zum Freizeitzentrum Finkenrech. Im Rahmen einer besonderen Sensibilisierungskampagne zum Thema Demenz fand dort auch in diesem Jahr wieder eine Pflanzaktion von Vergissmeinnicht-Blumen statt. Gemeinsam mit der Beigeordneten der Gemeinde Eppelborn, Margit Drescher, setzten wir ein sichtbares Zeichen für mehr Aufmerksamkeit und Verständnis für Menschen, die von Demenz betroffen sind.

Die Beigeordnete Margit Drescher betonte, wie wichtig es ist, auf die Krankheit aufmerksam zu machen:

„Dass durch die jährliche Pflanzaktion auf das Thema Demenz aufmerksam gemacht wird, finde ich eine tolle Sache. Vor allem auch, um diejenigen zu sensibilisieren, die mit der Erkrankung bisher noch nicht in Berührung gekommen sind. Denn wenn es um Demenz geht, ist vor allem eines wichtig: Verständnis! Verständnis für die Menschen, die mit Demenz leben, und auch für deren Angehörige.“

Die Pflanzaktion ist Teil einer landesweiten Kampagne, die auf die Notwendigkeit hinweist, Demenz nicht nur als medizinische Diagnose, sondern als gesellschaftliche Herausforderung zu betrachten. Die Leitstelle „Älter werden“ im Landkreis Neunkirchen ist dabei eine erste Anlaufstelle für alle Betroffenen und deren Angehörige.

Niemand soll im Landkreis Neunkirchen alleine gelassen werden. Die Pflanzung der Vergissmeinnicht-Blumen ist ein Symbol, das uns daran erinnert, wie wichtig es ist, offen über diese Krankheit zu sprechen. Wir müssen unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung für die Betroffenen und deren Familien erhöhen. Demenz geht uns alle an. Wir haben ein verlässliches Netzwerk mit vielen Akteuren entwickelt und leisten somit gute Unterstützung. Die Leitstelle „Älter werden“ kooperiert in diesem Bereich eng mit dem Demenzverein im Landkreis Neunkirchen e.V. Darüber hinaus fördert der Landkreis Neunkirchen die ehrenamtliche Arbeit in den entsprechenden Demenzcafés und den familienentlastenden Diensten.

In den Demenzcafés werden demenzkranke Menschen durch speziell geschulte Ehrenamtliche betreut, während es sich bei den familienentlastenden Diensten um stundenweise Betreuung in der Häuslichkeit handelt.

Zudem bietet der Landkreis jährlich einen Grundkurs zur/zum „Ehrenamtlichen Demenzhelfer/-in“ an. Dieses Schulungsangebot vermittelt Grundlagenwissen über das Krankheitsbild Demenz, seinen Verlauf und die sozialen Auswirkungen auf Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Auch erlernen die Teilnehmenden den einfühlsamen Umgang mit den erkrankten Menschen und deren Familien. Die Mitarbeiterinnen der Leitstelle „Älter werden“ stehen jederzeit gerne als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Eine Kontaktaufnahme ist telefonisch unter (06824) 906-2210/-2490 oder per Mail an aelterwerden@landkreis-neunkirchen.de möglich.

Am Nachmittag tagte die Stiftung für Bürger im Landkreis Neunkirchen, deren Stiftungsratsvorsitzender ich bin. Gemeinsam mit dem Stiftungsrat besprachen wir laufende Anträge und planten die Aktivitäten für dieses Jahr. Ich freue mich sehr, dass dank Zuwendungen und Spenden jährlich zahlreiche Vereine unterstützt werden können.

Mein letzter Termin des Tages war die Teilnahme an einer besonderen Geburtstagsfeier: Das Klimaprojekt wurde 15 Jahre alt. Den Auftakt bildete ein beeindruckender Vortrag des Meteorologen Karsten Schwanke, der die Dringlichkeit des Klimaschutzes eindrucksvoll verdeutlichte. Anschließend folgte eine unterhaltsame und zugleich informative Interviewrunde mit Marcel Dubois, Oberbürgermeister Jörg Aumann, Sparkassen-Vorstand Patrick Rammo sowie Schülerinnen und Schülern des Steinwald-Gymnasiums. Moderiert wurde die Runde von Eberhard Schilling.

Die Botschaft des Abends war unmissverständlich:
Klimaschutz geht uns alle an – und es ist bereits fünf nach zwölf.
Es geht allerdings nicht darum, Panik zu verbreiten, sondern den Klimaschutz ernst zu nehmen und entschlossen zu handeln. Diese Dringlichkeit unterstrich auch unsere Umweltministerin Petra Berg in ihrem Beitrag. Auch der Katastrophenschutz, für den der Landkreis mitverantwortlich ist, kam zur Sprache.

Ein Abend voller wichtiger Impulse und wertvoller Erkenntnisse, der einmal mehr gezeigt hat, dass gemeinsames Engagement der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft ist.

Gestern Morgen startete der Tag mit Sitzungen der Gremien unserer Wasserversorgung. Zunächst tagte der Zweckverband, anschließend kamen Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung zusammen. Im Mittelpunkt standen dabei zentrale Themen wie die verlässliche Wasserversorgung in unserer Region und die zahlreichen Investitionen, die kontinuierlich getätigt werden, um unser Leitungsnetz zukunftsfähig und leistungsstark zu erhalten.

Im Anschluss ging es weiter nach Sankt Wendel – zur offiziellen Übergabe eines Förderbescheids durch das Umweltministerium. Ministerin Petra Berg war persönlich vor Ort und überreichte die Unterstützung für den Aufbau eines Frühwarnsystems. Es handelt sich hierbei um das Klima-Gefahrenabwehr-System, das künftig ein Frühwarnsystem für Hochwasser- und Starkregenereignisse beinhalten wird.

Die Starkregenlage an Pfingsten hat uns allen drastisch vor Augen geführt, welche Gefahren von solchen Wetterereignissen ausgehen. Um künftig besser gewappnet zu sein, hat das Umweltministerium gemeinsam mit drei Landkreisen – darunter auch unser Landkreis – dieses wichtige Projekt auf den Weg gebracht.

Gemeinsam mit meinem Amtskollegen Udo Recktenwald und dem Vertreter des Saarpfalzkreises, Andreas Motsch, unterstrichen wir die Bedeutung dieser Maßnahme. Denn: Naturgefahren kennen keine Kreisgrenzen. Gerade im Katastrophenschutz arbeiten wir daher schon seit vielen Jahren eng und partnerschaftlich zusammen. Die dabei entstehenden Synergien sind ein großer Gewinn, von dem letztlich alle Kommunen im Bereich des Hochwasserschutzes profitieren werden. Die gewonnenen Daten sollen künftig helfen, frühzeitiger Schutzmaßnahmen zu ergreifen und so Schäden zu minimieren.

Am Nachmittag tagte dann der ÖPNV-Ausschuss im Historischen Sitzungssaal – mit zahlreichen spannenden Themen rund um den öffentlichen Personennahverkehr im Saarland. Die Sitzung war nicht öffentlich, bot aber viele Impulse, Vorträge und Beratungen, um unseren Nahverkehr weiter zu verbessern.

Heute Morgen durfte ich dann die Gemeinschaftsschule Illingen, die nun Fortuin-Gemeinschaftsschule heißt, besuchen. Ich machte mir ein Bild von den aktuellen Baumaßnahmen und führte einen angenehmen Austausch mit der Schulleiterin Frau Müller-Harig. Besonders gefreut hat mich die schöne Aufgabe, gemeinsam mit dem Geschäftsführer unserer WVO, einen neuen Wasserspender an die Schule zu übergeben.

Sowohl die WVO als auch die KEW Neunkirchen stellen unseren Schulen bereits seit einigen Jahren diese praktischen Wasserspender zur Verfügung. Sie stehen symbolisch für den Wert unseres wichtigsten Lebensmittels – Wasser – und für eine gesunde, umweltfreundliche Versorgung unserer Schülerinnen und Schüler. Eine großartige Initiative unserer Wasserversorger – herzlichen Dank für dieses Engagement!

Zum Abschluss des Tages stand noch etwas Schreibtischarbeit an, da ich in den nächsten Tagen in den Urlaub gehe. In dieser Zeit wird mich der Erste Beigeordnete des Kreises, Klaus-Dieter Woll, vertreten.

Ich melde mich mit einem neuen Blogbeitrag übernächste Woche zurück.

Bis dahin wünsche ich Ihnen eine schöne Frühlingszeit!

Herzliche Grüße

Ihr Landrat Sören Meng