Erinnerungskultur und Sitzungswoche

Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,

eine ereignisreiche Woche geht zu Ende. Es war eine Woche im Wechselbad der Gefühle und der Erinnerungskultur. Eine Erinnerungskultur, die für unser künftiges Zusammenleben von großer Bedeutung ist.

Am Montag fand der Jour-Fixe mit den Dezernentinnen und Dezernenten der Kreisverwaltung zu verschiedenen Themen statt. Im Anschluss ging es zum Festakt zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Hierzu hatte die Landtagspräsidentin Heike Winzent in die Congresshalle nach Saarbrücken eingeladen. Die Feierstunde war äußerst würdevoll gestaltet.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Rede des Publizisten Michel Friedman, der eindrucksvoll über die Befreiung von Auschwitz 1945 sprach. Seine Worte waren angesichts des zunehmenden Rechtsextremismus unmissverständlich und mahnend. Er erinnerte an die Notwendigkeit von Zivilcourage und erzählte von der Geschichte seiner Familie, von der viele dem NS-Regime zum Opfer fielen. Seine Eltern wurden von Oskar Schindler gerettet.

Die Rede und die gesamte Feierstunde sind in der Mediathek abrufbar. Ich kann nur empfehlen, sich diese eindrucksvolle Rede anzuhören. 

https://www.ardmediathek.de/tv-programm/675c35d2877000b2b94c19ab

Alles beginnt im Kleinen, noch nie war Zivilcourage so wichtig wie heute.

Den Abschluss meines Arbeitstages bildete die Sitzung des Sparkassenzweckverbandes. Hier tagte die Verbandsversammlung, unter anderem wurde der Haushaltsplan des Verbandes auf den Weg gebracht. Der Zweckverband setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Landkreises Neunkirchen sowie der Kreisstadt Neunkirchen zusammen.

Am Dienstagmorgen fand eine Nachbesprechung des Seminars in der Bundesakademie in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Bereich Katastrophenschutz statt. Dort waren wir mit dem Verwaltungsstab des Landkreises Neunkirchen vertreten, um die grundsätzliche Arbeit in diesem Gremium zu reflektieren. Wir sind bereits gut aufgestellt, allerdings möchten wir die Zusammenarbeit durch Übungen weiter vertiefen. Eine gute Ausstattung mit Material ist das eine, mindestens genauso wichtig ist jedoch die Intensivierung der Netzwerkarbeit. Daran werden wir weiterhin arbeiten.

Im Anschluss fand die feierliche Einbürgerung statt. Über 30 Neubürgerinnen und Neubürger durfte ich ihre Urkunden überreichen. Sie sind nun im Sinne des Gesetzes deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger. Hinter ihnen liegt oft ein jahrelanger Weg, um die deutsche Staatsangehörigkeit zu erlangen. Dabei geht es nicht nur um den Erwerb der Sprache, sondern auch um berufliche Bildung und die Identifikation mit unserem Land.

Ich nutze diese Gelegenheit stets, um mich mit einigen der Eingebürgerten zu unterhalten und erfahre dabei viel über ihre Lebensgeschichten. Alle Eingebürgerten haben ihren festen Platz in unserer Gesellschaft. Sie haben sich weiterqualifiziert und bereichern unseren Arbeitsmarkt. Viele ihrer Kinder besuchen unsere Schulen und absolvieren Ausbildungen.

Warum schreibe ich das an dieser Stelle? Weil man in der aktuellen öffentlichen Diskussion den Eindruck bekommen könnte, Menschen mit Migrationshintergrund hätten kein Interesse an Integration oder “noch schlimmer“: viele von ihnen seien kriminell. Das lässt sich jedoch nicht verallgemeinern, und es ist mir wichtig, das hier klarzustellen. Die meisten Menschen mit Migrationshintergrund, die in unserem Land leben, sind dankbar für den Frieden, der in unserem Land herrscht und motiviert, sich zu integrieren.

Am Nachmittag standen Schreibtischarbeit und interne Rücksprachen auf meiner Agenda.

Am Mittwochmorgen besprach ich mich mit dem Oberbürgermeister, den Bürgermeistern und Ortsvorstehern über den aktuellen Stand der geleisteten Hochwasserhilfen. Bis Ende des Jahres hatten die Betroffenen des Pfingsthochwassers die Möglichkeit, entsprechende Hilfen zu beantragen. Derzeit werden die Anträge von unserer Schadenskommission unter der Leitung von Dezernent Dominik Hunsicker ausgewertet und bearbeitet. Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir die Bescheide erteilen können. Gleichzeitig geht es darum, wie die großzügigen Spenden für die Betroffenen ausgezahlt werden können. Ich danke der Schadenskommission, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Städte und Gemeinden des Landkreises zusammensetzt.

Im Anschluss fand eine interne Verwaltungspräsentation zu bestimmten technischen Anlagen statt.

Am Nachmittag war ich zu Gast bei Sozialminister Dr. Magnus Jung, mit dem ich über verschiedene soziale Themen in unserem Landkreis sprach. Danach wurde Hannelore Schünemann aus Schiffweiler für ihre vielfältigen Verdienste mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am Bande ausgezeichnet. Ich kenne Hannelore seit vielen Jahren und schätze ihr Engagement. Für mich ist sie ein Vorbild für tatkräftiges, ehrenamtliches Handeln zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger. Damit ist sie ein Symbol der Mitmenschlichkeit. Ihre kommunalpolitischen Verdienste wurden bereits 2018 mit der Freiherr-vom-Stein-Medaille gewürdigt. Doch ihr Engagement geht weit darüber hinaus: Seit über 40 Jahren ist sie eine tragende Säule der AWO Schiffweiler und AWO Saarland. Ein besonderes Anliegen war ihr immer die Seniorenarbeit. Und auch während Corona packte sie dort an, wo Hilfe notwendig war: Sie half beim Gabenzaun-Projekt, verteilte Masken, organisierte Einkaufsdienste und kümmerte sich durch Besuchsdienste um ältere, isolierte Menschen.

Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank, auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger, für dieses großartige Engagement!

Am Donnerstagmorgen fanden die Vorstellungsgespräche für eine Abteilungsleiterstelle in der Kreisverwaltung statt.

Am Nachmittag tagte der Kreistag des Landkreises Neunkirchen. Im öffentlichen Teil stellte sich das Bildungsbüro, das an der Kreisvolkshochschule angesiedelt ist, vor. Es geht dabei um kommunales Bildungsmanagement und Monitoring. Seit Anfang 2023 darf sich der Landkreis Neunkirchen offiziell „Bildungskommune“ nennen. Dieses Programm wird zu 40 % vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es geht dabei um Datenanalyse, eine bessere Planbarkeit von Projekten sowie Kooperationen mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche sprachlich, motorisch und sozial zu fördern.

Auch die Ganztagsförderung der Grundschulkinder im Landkreis wurde thematisiert. Darüber hinaus wurde ein Beschluss zur Unterzeichnung der Ergänzung der EU-Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene gefasst sowie die Aufstellung eines dritten Aktionsplans zur Gleichstellung beschlossen. Beide Beschlüsse wurden von unserer Gleichstellungsbeauftragten Heike Neurohr vorgestellt.

Zusätzlich wurde eine Vertreterin des Landkreises Neunkirchen für den Aufsichtsrat der Neunkircher Verkehrs GmbH benannt. Ebenso wurden Mitglieder des kommunalen Pflegeausschusses des Landkreises Neunkirchen berufen.

Heute Mittag besuchte ich die neuen Büroräumlichkeiten unseres Jugendbüros, die vor Kurzem von Neunkirchen nach Ottweiler gezogen sind.

Wenn dieser Blog erscheint, werde ich auf dem Weg zum Ordensempfang des KUV Wiebelskirchen sein. Jetzt beginnt für viele Karnevalsvereine die Hochphase ihrer Saison. In wenigen Wochen werde ich alle Vereine zum traditionellen Landratsempfang im Landratsamt einladen und freue mich darauf, viele Vertreterinnen und Vertreter begrüßen zu können.

Fastnacht, das weiß ich aus jahrzehntelangem Engagement, ist ein Kulturgut und steht für exzellente Jugendarbeit.

Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser, 

ich wünsche Ihnen ein schönes und erholsames Wochenende!