„Papa kümmert sich ums Geschäft“- Aktion wirbt für Elternzeit von Vätern

Die kommunalen Frauenbeauftragten werben pünktlich zum Vatertag saarlandweit auf Bildschirmen in Shoppingcentern, Bahnhöfen und vielen weiteren Standorten für partnerschaftliche Teilung von Sorge- und Erwerbsarbeit.

Der Elterngeldanspruch von 14 Monaten steht Müttern und Vätern gemeinsam, die Elternzeit von 36 Monaten steht sogar jeweils Müttern und Vätern zu. Ebenso können beide Elternteile ihre wöchentliche Arbeitszeit verkürzen.

Nach einer Umfrage wünschen sich fast die Hälfte der Väter eine partnerschaftliche Aufteilung von Familie und Beruf, mehr als 50 Prozent möchte etwa die Hälfte der Kinderbetreuung übernehmen. Das Saarland ist jedoch mit 20,8 Prozent Schlusslicht beim Elterngeldbezug von Vätern.

Dabei treffen Männer vermehrt auf Grenzen. Sie seien konfrontiert mit gesellschaftlichen Anforderungen, die den Mann nach wie vor als Ernährer der Familie sehen, wie die LAG Kommunale Frauenbeauftragte berichtet. Folgen seien nicht selten der Kampf um das Durchsetzen von Elternzeit und Teilzeitarbeit sowie die Rechtfertigungen gegenüber Familie und Freunden. Dem gegenüber stehen unmittelbare Auswirkungen auf die finanzielle und berufliche Situation von Müttern, weshalb die Armutsgefährdung von Frauen, insbesondere die von alleinerziehenden Müttern, hoch sei.

„Auf Familien mit Männern als Alleinverdienern lastet ein großer Druck, denn der Wegfall des Verdienstes kann die ganze Familie in große Probleme stürzen. Deshalb wirbt die LAG Kommunale Frauenbeauftragte für eine partnerschaftliche Verteilung der Sorge- und Erwerbsarbeit. Das kommt in den aktuell turbulenten Zeiten der ganzen Familie, insbesondere aber den Kindern, zugute. Gleichzeitig können beiden Elternteilen eine finanzielle Unabhängigkeit aufbauen“, befürwortet Heike Neurohr-Kleer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Neunkirchen, die Werbeaktion.