Die Woche nach den Wahlen

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

eine bewegende Woche geht für mich zu Ende. Am vergangenen Sonntag fanden die Europa- und Kommunalwahlen statt. Auch der Landrat wurde neu gewählt. Ich konnte mich im ersten Wahlgang mit 52,8 % gegenüber meinen beiden Mitbewerbern durchsetzen. Insgesamt 34.822 Bürgerinnen und Bürger schenkten mir ihr Vertrauen und legitimierten mich zum Landrat für die nächsten zehn Jahre. Meine neue Amtszeit beginnt am 1. Oktober 2024. Ich danke allen für dieses große Vertrauen in besonderen Zeiten. Ich verspreche, dass ich auch in Zukunft meine Arbeit engagiert und transparent zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger erledigen werde.

Ich gratuliere an dieser Stelle den gewählten Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern und wünsche ihnen alles Gute. Am 23. Juni findet eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Schiffweiler statt, auch hier hoffe ich, dass viele Bürgerinnen und Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.

Am Montagmorgen standen viele Rücksprachen auf meiner Agenda. Natürlich spielte hier auch die gewonnene Landratswahl eine Rolle.

Der Dienstagmorgen stand dann im Zeichen des Tourismus. Die Tourismus- und Kulturzentrale hatte eine spannende Entdeckungsfahrt mit Touristikern aus dem ganzen Saarland organisiert, um für den Landkreis Neunkirchen zu werben. Mir war es wichtig, alle Anwesenden zu begrüßen und auf die touristischen Schwerpunkte der Region in der Vergangenheit, aber auch in der Zukunft einzugehen. Wir werden in den nächsten Jahren den Tourismus weiter nach vorne bringen. Längst ist der Tourismus auch für die regionale Wertschöpfung wichtig.

Am Nachmittag tauschte ich mich mit dem Landesverband Deutscher Sinti & Roma Saarland aus. Dieser Verband setzt sich für die gesellschaftliche Gleichbehandlung und Wahrung der kulturellen Eigenständigkeit der Sinti und Roma ein. Ein elementarer Bestandteil der Leistungen ist die Beratungshilfe. Im Landkreis Neunkirchen leben zahlreiche Sinti und Roma, hier setzen wir auch auf den Landesverband, um in Zukunft bessere Netzwerkarbeit zu leisten und gleichzeitig für ein besseres kulturelles Verständnis untereinander zu sorgen.

Der Abschluss meines Arbeitstages bildete der Bauausschuss der Sparkasse Neunkirchen, bei dem es um die Realisierung des neuen Sparkassengebäudes in Neunkirchen ging.

Am Mittwoch fand die Trägerversammlung gemeinsam mit der Agentur für Arbeit statt. In der Sitzung ging es um viele Themen rund um den Arbeitsmarkt. Außerdem konnte ich zum ersten Mal in ihrer neuen Funktion die Geschäftsführerin unseres Jobcenters Christina Arend willkommen heißen. Frau Arend hat die Nachfolge der langjährigen Geschäftsführerin Frau Sauerbrey angetreten, sie leitete das Jobcenter seit 2007.

Am Nachmittag fanden dann verwaltungsinterne Termine und Rücksprachen statt.

Gestern tauschte ich mich mit dem Geschäftsführer unserer Wasserversorgung Thomas Wagner zu verschiedenen Themen aus. Abends ging es dann zu einem besonderen Jubiläum. Das Gymnasium Ottweiler feiert in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Als ehemaliger Schüler wurde ich gebeten, in einer Rede die Schule etwas persönlicher zu beleuchten und zu würdigen. Daher zitiere ich an dieser Stelle aus der Rede:

„Vor genau 40 Jahren betrat ich das Gymnasium als Schüler zum ersten Mal. Ich nehme Sie mit in das Staatliche Aufbaugymnasium Ottweiler, wie es damals hieß. Schulleiter war Hans Görgen, der immer einen prägenden Spruch auf Lager hatte. Seine Verlautbarungen über die Lautsprecher, die in jedem Klassenraum hingen, begangen immer: Achtung, Achtung eine Durchsage! Er hatte eine kräftige Stimme und vergaß öfter das Mikro auszustellen und wir lauschten gespannt, was nach dem offiziellen Teil noch zu hören war.

Die Schule war damals baulich in einem eher bescheidenen Zustand. Der Hausmeister Gilbert Gräser gab sein Bestes, aber vom Land kam einfach zu wenig Geld, so dass fast jeder Boden, jede Schulbank mehr oder wenige Löcher aufwies. Ich erinnere mich sogar noch an Bänke, in denen Tintenfässer eingelassen waren. Aber die Schulgemeinschaft war erfinderisch.

Im Nebengebäude im Obergeschoss entstand in Eigenleistung der Lehrer das „Studio Deutsch“, in dem man oft Frau Dr. Stitz und Herrn Schäfer mit Oberstufenschülern antraf. Uns Kleinen war der Zugang nicht gestattet. Apropos Obergeschoss. Im Obergeschoss der Schule, das heute aus Brandschutzgründen nicht mehr genutzt werden darf, befand sich, neben Klassenräumen, auch ein großer Kunstsaal, in dem der Lehrer Herz sein Refugium hatte. An ihn erinnere ich mich besonders gerne, denn der begeisterte Musiker brachte ab und zu seine Gitarre mit und wir sangen lieber, als den Pinsel zu schwingen. Und wenn ich die Kunst erwähne, fällt mir Paul-Antonius Wagner ein, der sich bundesweit als Künstler einen Namen machte…

Im sogenannten Pavillion, in den es immer reinregnete, fanden legendäre SV-Bälle statt und der angrenzende Park war wild bewachsen und sorgte für willkommene Auszeiten im Schulalltag – wehe man wurde im Versteck erwischt… Und diese Prägung macht das Gymnasium Ottweiler aus. Seit 150 Jahren haben Schülerinnen und Schüler ihr Rüstzeug für ihr Leben erhalten. Und das geht nur, wenn alle ihren Beitrag leisten. Der Schulträger mit einem tollen Team im Sekretariat, einem engagierten Hausmeister, mit kontinuierlichen Investitionen in den baulichen Zustand und die Ausstattung, wie zuletzt in die Digitalisierung oder das Außengelände. Man braucht eine engagierte Schulleitung, der seine Motivation an sein Kollegium weitergibt, Eltern, die sich in der Elternvertretung engagieren und einen Förderverein der Unmögliches möglich macht. Und nicht zuletzt Schülerinnen und Schüler, die sich gegenseitig unterstützen und sozial gestärkt werden. Daher auch danke an unsere Schulsozialarbeit.

Wenn alle Rädchen ineinandergreifen, dann ist eine Schule eine gute Schule. Und das ist unser Gymnasium Ottweiler auf jeden Fall.“

 

Heute Morgen fand eine Besprechung zum Thema Katastrophenschutz und unserem geplanten Katastrophenschutzlager statt. Natürlich werden in die Planungen die Erfahrungen des vergangenen Hochwassers mit einfließen. Hier tauschte ich mich mit dem Leiter unseres Bauamtes Thorsten Mischo und dem Abteilungsleiter Kreispolizeibehörde und Katastrophenschutz Alexander Koch aus.

Im Anschluss ging es zur Verbandsvorstandssitzung des Sparkassenverbandes Saar.

Heute Nachmittag bin ich Schirmherr des Schulfestes zu Ehren des 150. Geburtstages des Gymnasiums Ottweiler. Morgen besuche ich den Landeswettbewerb des Jugendrotkreuzes in Illingen, anschließend findet der Sommerfestakt zum 50-jährigen Jubiläum der Gemeinde Spiesen-Elversberg statt.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

Ihr Landrat Sören Meng