Brückentag-Woche

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

heute ist sogenannter Brückentag und viele verbringen heute ihren Tag zu Hause. Bei mir ist es nicht der Fall, aber ich wünsche allen ein schönes langes Wochenende.

Leider meint es das Wetter immer noch nicht gut mit uns. Diese Woche war geprägt von der Zeit nach dem Hochwasser und der zugesagten Hilfen für die Opfer des Hochwassers. Hier brachte Anfang der Woche unsere Landesregierung die Richtlinien heraus. 50 % Zuschüsse gibt es vom Land, von Kommunen und Kreise jeweils 25 Prozent. Als Sofortentschädigung werden unbürokratisch 1000 € gewährt. Ich habe in den letzten Tagen ehrenamtlich Tätige und Kommunalpolitiker, wie beispielsweise Ortsvorsteher, teilweise nonstop unterwegs erlebt, damit den Bürgerinnen und Bürgern zeitnah geholfen werden kann. Nächste Woche wird sich die Schadenskommission des Landkreises konstituieren und die ersten Anträge beraten.

Auch der Landkreis Neunkirchen ist mit seinen Verwaltungsgebäuden stark betroffen. Ich hoffe, dass ich in der kommenden Woche in mein Büro im Witwenpalais zurückkehren kann. Derzeit teile ich mir ein Büro mit meiner Sekretärin in der Straßenverkehrsbehörde. Viele meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten aus dem Home-Office heraus, da sie zurzeit keinen Arbeitsplatz haben.

Irgendwie bekommen wir das alle gemeinsam hin!

Am Montagmorgen fanden verwaltungsinterne Gespräche statt, unter anderem ging es um die Hochwasserregulierung und die Auftragsvergabe zur Sanierung der Schäden in unseren Dienstgebäuden. Danach fand die Bürgersprechstunde statt. Auch pendelte ich immer wieder zwischen Ottweiler und Neunkirchen, weil an der ein oder anderen Stelle Akten fehlten und Unterlagen vor Ort sein mussten.

Am Dienstagmorgen sprach ich mit Stiftungsverantwortlichen der Sparkasse die Vorgehensweise der Sammelaktionen für die Hochwassergeschädigten in Bezug unserer Bürgerstiftung ab. Mittlerweile haben sich zahlreiche Initiativen an mich gewandt und möchten Gelder sammeln, die im ersten Schritt auf das Konto der Bürgerstiftung eingezahlt werden, um sie dann an die Opfer weiter zu verteilen.

Im Anschluss tagte der Führungsstab unsere Kreisverwaltung zu verschiedenen Themen. Am Nachmittag fand dann die Aufsichtsratssitzung unserer Beschäftigungsgesellschaft AQA statt. Unter anderem ging es um den Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 und aktuelle Projekte und Maßnahmen unserer AQA.

Am Mittwochmorgen tagte der Zweckverband des ZPS. Im öffentlichen Teil ging es unter anderem um das Kompetenzcenter Digitalisierung, Einführung einer Kundendialogplattform und der Weiterentwicklung des ÖPNV-Angebots im Saarland. Ich habe an dieser Stelle bereits häufig dieses Thema erörtert.

Die Verbandsversammlung beauftragte die Geschäftsstelle mit der Aufstellung eines Nahverkehrsplanes für den Zweckverband Personennahverkehr Saarland sowie mit der Erarbeitung von landesweit einheitlichen Qualitätskriterien für den saarländischen ÖPNV. Hier stehen wir in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz. Wir erhoffen uns hier einen Fahrplan für den künftigen ÖPNV. Bis Ende nächsten Jahres soll dieser Plan, an dem viele Gremien mitarbeiten, fertiggestellt sein und auch der Politik und ihren Gremien als Entscheidungshilfe dienen.

Nachmittags durfte ich der ersten Veranstaltung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) im Landkreis Neunkirchen beiwohnen. Botschafter a.D. Rolf Nikel aus Berlin gab einen Überblick über die Bedeutung des Warschauer Aufstands vor 80 Jahren. Bei diesem Aufstand haben zwischen 150.000 bis 200.000 Menschen, zumeist Zivilisten, ihr Leben gelassen haben. Laut Botschafter Rolf Nikel, tritt kein anderes Volk so für Freiheit ein wie die Polen.

Tausende von Männern, Frauen und Jugendlichen stellten sich in einem ungleichen Kampf der nationalsozialistischen Besatzungsmacht entgegen. Ihr Opfer erinnert uns daran, dass die Werte von Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde niemals aufgegeben werden dürfen. Gleichzeitig mahnt uns der Warschauer Aufstand, wie wichtig es ist, den Frieden zu wahren und den Dialog zwischen den Nationen zu fördern.

Heute ist diese Botschaft wichtiger denn je.

Außerdem wurden zwei Klassen der Fortuin Gemeinschaftsschule Illingen für ihre Projekte, die sie vorgestellt haben und zur Aufarbeitung und zum Verständnis beitragen, von der DPG und von mir, mit Unterstützung der Sparkasse Neunkirchen, mit einem Preis bedacht. Es ist immer besonders schön zu sehen, wenn junge Menschen längst Vergangenes nicht hinnehmen und kritisch hinterfragen.

Musikalisch wunderbar umrahmt wurde die Veranstaltung von Hans Bollingen und Thomas Doll. Vielen Dank für alle Engagierten auf diesem Gebiet!

Am Abend fand am Erlebnisort-Reden ein Benefizkonzert zu Gunsten der Hochwassergeschädigten statt. Zu fetziger Partymusik feierten ca. 2500 Gäste, trotz Regen, für den guten Zweck. Ich möchte mich nochmal bei allen Unterstützern und Helfern für diese tolle Aktion bedanken.

Danach ging es direkt weiter zur Rollschuhdisco, die zum dritten Mal in der alten Werkstatt am Erlebnisort-Reden stattfand. Hier konnten Jung und Alt gemeinsam zu toller Musik ihre Runden drehen und gelassen feiern. Veranstaltet wurde die 3. Rollschuhdisco u.a. von den Jugendbüros des Landkreises und der Jugendfeuerwehr.

Am gestrigen Feiertag war ich zu Gast beim Sacklochturnier in Humes. Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Feld spielte ich gegen unsere Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Uwe Ziegler. Leider ging das spannende Match verloren, was am Gaudifaktor aber nichts änderte. Danke an alle Organisatoren für das tolle Turnier.

Heute Morgen hatte ich gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Neunkirchen Jörg Welter eine schöne Aufgabe. Wir gratulierten dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler zu seinem 25. Dienstjubiläum als Geschäftsführer. Am 1.6.1999 nahm er damals den Dienst auf. 25 Jahre ist er jetzt in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Neunkirchen (WFG), das bedeutet insbesondere in den letzten Jahren auch viele Höhen und Tiefen. Sei es die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09, die Corona-Pandemie oder die wirtschaftlichen Folgen im Zuge des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine – Klaus Häusler und sein Team haben immer ein offenes Ohr für die teilweise existenziellen Sorgen der Unternehmer. Jörg Welter und ich bedankten uns herzlich für das Engagement und wünschten alles Gute!

Heute Abend wird das traditionelle Ottweiler Altstadtfest eröffnet. Dieses Jahr steht es unter besonderen Vorzeichen, denn die Altstadt wurde durch das Hochwasser sehr geschädigt. Dennoch hielten die Ottweiler an ihrem Fest fest, da viele Vereine und auch Gewerbetreibende auf den Erlös angewiesen sind. Ich bin sicher, dass viele Bürgerinnen und Bürger den Weg nach Ottweiler finden. Am Sonntag besuche ich das Viertelfest in Neunkirchen. Dieses Fest hat eine Tradition und bringt alle ehrenamtlich getragenen Initiativen der Kreisstadt zusammen. Es ist ein Fest für Jung und Alt und zeigt gerade die soziale Seite unserer Kreisstadt.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende.

Ihr Landrat Sören Meng