Hochsommer im Mai

Es ist kaum zu glauben, diese Woche wurden auch im Landkreis Neunkirchen hochsommerliche Temperaturen erreicht. Auf der anderen Seite wurde für heute noch Starkregen angekündigt. Wir hoffen, dass dieser Kelch an uns vorübergeht. Jeder von uns denkt bei dieser Begrifflichkeit an die Ereignisse im Bliestal oder auch im Landkreis Neunkirchen, in Eppelborn und in Dirmingen.

Meine Woche war gewohnt abwechslungsreich. Der Montag begann mit einer Veranstaltung in Illingen. Auf Einladung der Schulgemeinschaften der Fortuin-Gemeinschaftsschule und des Illtalgymnasiums war der israelischstämmige Rapper Ben Salomo, bürgerlich Jonathan Kalmanovich, mit seinem Programm „#ClapFOrCrap“ zu einer der letzten Veranstaltungen in der Illinger Sporthalle zu Gast. Bekannt wurde er durch seine Hip-Hop-Musik, aber vor allem durch seine Show „Rap am Mittwoch“. Bereits in frühen Jahren wurde er im privaten Umfeld mit Antisemitismus konfrontiert und erkannte später, dass dieser sowie die Diskriminierung anderer Minderheiten im Genre Gangsterrap ein strukturelles Problem darstellt. Mit seinem Programm hat sich Ben Salomo daher zum Ziel gesetzt, gegen Ismen wie Antisemitismus, Sexismus etc. und Phobien wie Homophobie und Xenophobie usw. anzukämpfen. Gezielt sucht er daher den Dialog mit Jugendlichen. Er erzählt von seinen eigenen Erfahrungen, von seiner jüdischen Identität, wobei er häufig die Erfahrung macht, dass er der erste Jude ist, den die Schüler bewusst als solchen wahrnehmen und kennenlernen. Durch die persönliche Begegnung versucht er etwaige Vorurteile und Ressentiments abzubauen. Das von der Friedrich-Naumann-Stiftung finanzierte und organisierte Programm „#ClapFOrCrap“ ist eine tolle Aktion. Der Kampf gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, gegen jede Form der Ausgrenzung und zum Erhalt unserer demokratischen Werte ist gerade in der heutigen Zeit von großer Bedeutung. Leider ist der Antisemitismus auch in Deutschland wieder lauter und sichtbarer geworden. Dass die Fortuin-Gemeinschaftsschule und das Illtalgymnasium auf dem Feld der Demokratiebildung und Erinnerungsarbeit eine Kooperation anstreben, hat daher für mich Symbolkraft. Ich danke den Schulgemeinschaften der beiden Schulen, den Schulleitern sowie dem beteiligen Lehrpersonal, aber auch den Mitarbeitern der Friedrich-Naumann-Stiftung und des Adolf-Bender-Zentrums für ihr Engagement!

 

Am Nachmittag fanden verwaltungsinterne Termine statt. So übergab ich einem langjährigen Mitarbeiter unserer Kreisverwaltung seine beamtenrechtlich relevante Urkunde zum Ruhestand. Im Anschluss führte ich mit einem Mitarbeiter ein Bewertungsgespräch im Rahmen der leistungsorientierten Bezahlung. Auch gab es zahlreiche Rücksprachen.

Der Montag war übrigens der zweite Tag beim diesjährigen Stadtradeln, an dem ich teilnehme. Da war es Ehrensache, dass ich an diesem Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit kam. Zugegeben, die Fahrtstrecke zwischen meinem Wohnort und dem Arbeitsort ist sehr überschaubar und gut zu bewältigen.

 

Am Dienstag war ich neben verwaltungsinternen Terminen in erster Linie im Landkreis unterwegs. In meiner Funktion als Landrat und als Kreisvorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes besuchte ich eine tolle Aktion. Der internationale Fackellauf nach Solferino mit dem „Licht der Hoffnung“ führte erstmals durch unseren Landkreis Neunkirchen. Er wurde am 16. Februar am Sitz des DRK-Generalsekretariats in Berlin gestartet und wird als „Licht der Hoffnung“ vom Roten Kreuz durch die gesamte Bundesrepublik getragen. Es wird Ende Juni Italien erreichen, um dort an der „Fiaccolata“, der internationalen Gedenkveranstaltung zum Ursprung der Rotkreuzidee, teilzunehmen. Im Saarland ist die Fackel vom 13. bis zum 20. Mai unterwegs.

Auf seinem Weg durch den DRK-Kreisverband Neunkirchen besuchte das „Licht der Hoffnung“ interessante und markante Punkte im Landkreis Neunkirchen.

Wer sich für den Reiseweg der Fackel interessiert, der kann ihn jetzt schon im Internet-Reisetagebuch unter https://www.drk.de/das-drk/fiaccolata2022/ mitverfolgen.

Mit dieser Aktion sollten möglichst viele Menschen erreicht und für das grenzüberschreitende Gemeinschaftsgefühl des Roten Kreuzes begeistert werden.

Der DRK-Kreisverband sendet mit der Beteiligung an dieser Aktion ein Zeichen der Hoffnung in schwierigen Zeiten. Auch als Vorsitzender unseres DRK-Kreisverbandes danke ich allen, die durch ihre Anwesenheit ein Zeichen gesetzt haben. Danke den Aktiven des Deutschen Roten Kreuzes und den anwesenden Ortsvorstehern und Bürgermeistern.

 

Am Abend nahm ich auf Einladung der SPD Gemeinderatsfraktion Schiffweiler an ihrer Fraktionssitzung teil, um den Sachstand rund um die Mühlbachschule Schiffweiler zu erläutern. Gemeinsam mit dem Schulleiter Herrn Brück stand ich Rede und Antwort. Im letzten Blog habe ich über die grundlegende Thematik ausführlich berichtet.

 

Am Mittwoch tagte die Verbandsversammlung des Zweckverbandes öffentlicher Personennahverkehr wieder in Präsenz in Neunkirchen. Ich wurde erneut zum Zweckverbandsvorsitzenden dieses Gremiums gewählt. Darüber hinaus ging es im öffentlichen Teil um eine Kooperationsvereinbarung im Linienbündel Saarpfalz Kreis Süd, über einen Mustervertrag zur Weiterleitung von Fördermitteln durch den ZPS und die Beschaffung neuer Bordrechner im Saar VV. Des Weiteren berichtete der Geschäftsführer Achim Jesel über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2021. In dieses Jahr fiel auch die Tarifreform, die am 1. Juli vergangenen Jahres startete. Als Zwischenfazit kann man ziehen, dass die Tarifreform den ÖPNV attraktiver macht. Abschließend lässt sich das Ganze allerdings noch nicht bewerten, da uns die Corona-Pandemie und ihre damit verbundenen Einschränkungen einen Strich durch die Rechnung machte. Allerdings ist es das Ziel der Aufgabenträger, auch in Zukunft mit Unterstützung des Landes den ÖPNV so zu gestalten, dass er günstiger und bequemer als das Autofahren wird.

Am Nachmittag besuchte ich einen Aktionstag auf dem Stummplatz Neunkirchen, den unsere Gleichstellungsbeauftragte Heike Neurohr-Kleer mit zahlreichen Trägern und Institutionen organisiert hatte. Neu in das Bündnis wurde die Familienkasse des Saarlandes eingeladen. Beim Aktionstag ging es darum, möglichst viele Menschen auf die unterschiedlichen Aktionen und Angebote im Landkreis Neunkirchen rund um die Familie aufmerksam zu machen. Herzlichen Dank allen für das große Engagement!

 

Gestern Morgen tagte der Rettungszweckverband zu aktuellen Themen in seiner Verbandsversammlung. Im Anschluss nahm ich an Vorstellungsgesprächen teil. Um die Versorgung mit Kindergarten- und Krippenplätzen ging es in einem Abstimmungstermin, an dem auch Oberbürgermeister Jörg Aumann und Bürgermeisterin Lisa Hensler teilnahmen. In unserer Kreisstadt gibt es ein großes Angebot an Kindertageseinrichtungen, die größtenteils von der Stadt als Träger betrieben werden. Wir sprachen über die Möglichkeiten der Angebotsausweitung, da kreisweit leider nicht genügend freie Plätze vorhanden sind. Hier sind wir mit allen Trägern im Gespräch, um das Angebot im Landkreis Neunkirchen zu verbessern.

Heute Morgen fand, wie gewohnt, der Austausch mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern im Kreis zu aktuellen Themen statt. Natürlich wurde auch die Corona-Lage erörtert. Hier können wir feststellen, dass seit einigen Wochen die Zahlen weiter nach unten gehen. Parallel laufen die Arbeiten für den Umzug des Impfzentrums in den ehemaligen Kaufhof Neunkirchen. Dieser Umzug soll abschließend im Juni erfolgen.

 

Anschließend übergab ich einer Mitarbeiterin eine beamtenrechtliche Urkunde. Danach standen zahlreiche Rückfragen und Telefonate auf meiner Agenda. Ursprünglich wollte ich heute mit meinem Führungsteam eine kleine Wanderung unternehmen. Aufgrund der schwierigen Wetterlage und der Prognosen haben wir aus Sicherheitsgründen darauf verzichtet. Aber: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“

 

Am Sonntag werde ich ein Konzert in Wellesweiler besuchen, zu dem der bekannte Musiker Nino Deda eingeladen hat. Der Musiker und Komponist hat Werke des Kabarettisten Hanns-Dieter Hüsch vertont. Die Uraufführung findet in der Paul-Gerhardt-Kirche statt.

 

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

 

ich wünsche Ihnen ein schönes, hoffentlich sturmfreies Wochenende!

 

Ihr Landrat Sören Meng