Das Saarland als Krisengebiet

Seit dieser Woche sind alle Landkreise in einem hohen Maße mit Coronainfektionen belastet. Dies hat große Auswirkungen auf die Menschen und natürlich auch auf mein Team des Gesundheitsamtes. Zu Beginn der Woche war ich gemeinsam mit dem Verbindungsoffizier und dem zuständigen Major im Gesundheitsamt zu Gast, um mit den diensthabenden Bundeswehrsoldaten, die unsere Arbeit im Gesundheitsamt im Bereich der Kontaktverfolgung unterstützen, zu reden. Zurzeit sind fünf Soldaten sechs Tage die Woche im Einsatz. Ich bin sehr dankbar, dass diese Unterstützung so schnell und unbürokratisch erfolgt ist. Am kommenden Montag werde ich mich mit dem Kommandeur der Saarbrigade im Landratsamt treffen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Unterstützung erfährt unser Gesundheitsamt auch durch andere Verwaltungsbereiche. Unser Ziel ist es sieben Tage die Woche präsent zu sein und entsprechend die nach Verfolgung durchführen zu können. Dies ist allerdings, bedingt durch die steigenden Infektionszahlen, immer schwieriger. Die Nachverfolgungsketten nehmen viel Zeit in Anspruch. Derzeit stehe ich im Austausch mit dem Gemeinden im Kreis, die zum Teil ihre Unterstützung zugesagt haben. In dieser Woche haben wir weitere Räumlichkeiten in der Kreisverwaltung vorbereitet, um von dort die Nachverfolgung zu veranlassen.

Seit Sonntag gilt die neue Rechtsverordnung des Landes, die unsere am Samstag in Kraft getretene Allgemeinverfügung ablöste. Sie regelt beispielsweise Veranstaltungen im öffentlichen und im privaten Bereich. Es geht hier in erster Linie um Kontaktvermeidung kommt denn wir müssen mit aller Kraft versuchen, explodierende Fallzahlen zu verhindern. Deshalb sollte jeder sein eigenes Verhalten hinterfragen. Dies gilt im privaten und dienstlichen Bereich. Wir müssen durch unser Verhalten uns selbst und unsere Mitmenschen schützen. Das geht am besten durch Tragen der Alltagsmaske, Händehygiene und dem Einhalten von Abständen.

Neben den täglichen Herausforderungen im Bereich des Gesundheitsamtes und der derzeitigen Pandemie stand die Aufstellung des Kreishaushaltes in dieser Woche auf meiner dienstlichen Agenda. Wie bereits in den vergangenen Jahren beabsichtigt der Kreistag in seiner letzten Sitzung im Dezember den Kreishaushalt 2021 zu verabschieden. Dies bedeutet für das Team meiner Verwaltung rechtzeitig die Zahlenwerke aus den unterschiedlichen Bereichen zusammenzustellen. Bei dieser Zusammenstellung sollen natürlich rechtliche Neuregelungen und realistische Bedarfsschätzungen berücksichtigt werden. So beriet ich mit meinem Team den Haushalt des Kreisjugendamtes, der Sozialverwaltung sowie der Bau und Schulverwaltung. Hier wurde mir erneut deutlich, wie viele Lebensbereiche durch die Arbeit unserer Kreisverwaltung berührt werden. Und die Arbeit wird nicht weniger. Dieser Leistungskatalog macht sich natürlich dann auch im Zahlenwerk sichtbar. Dabei muss auf der einen Seite der sozialen Verantwortung gerecht werden, aber auch das Gebot der Wirtschaftlichkeit muss berücksichtigt werden. Dies haben wir in den vergangenen Jahren immer beherzigt, diese Leistung, die immer eine Gemeinschaftsleistung ist, wird auch von den Kreis Kommunen und im Kreistag gewürdigt. Ich hoffe, dass es uns auch in diesem Jahr gelingen wird, denn letztendlich geht es bei allen Entscheidungen immer um das Wohl der Bürgerinnen und Bürger.

Gestern und heute hätte ein kleiner Landmarkt unserer Regionalmarke im Hofladen der Familie Leibbrock im Eschweilerhof stattfinden sollen. Unser Koordinator der Marke Willi Walter hatte gemeinsam mit den Partnerbetrieben und unsere Wirtschaftsförderungsgesellschaft einen schönen kleinen Markt organisiert. Leider fiel dieser Markt der Coronalage zum Opfer, denn die Durchführung aus unserer Sicht derzeit nicht vertretbar. Ich bedaure das sehr, bin aber zuversichtlich, dass wir diese Veranstaltung zu gegebener Zeit nachholen werden. Am Mittwoch traf ich mich mit dem Geschäftsführer der Wirtschaft Förderungsgesellschaft Klaus Häusler und Willi Walter beim Frischedienst Daum im Gewerbegebiet Klinkenthal in Schiffweiler. Leider konnte der Frischedienst die Regionalwarenkisten in den letzten Monaten nicht mehr vorrätig halten.

Ab jetzt und pünktlich vor Weihnachten können diese Kisten wieder bei der Firma Daum bestellt werden. Herzlichen Dank den Verantwortlichen Herrn Pöschel und Herrn Strauß von der Firma Daum für Ihre Unterstützung. Diese Kisten sind hervorragende Botschafter unserer Regionalmarke. Aus ganz unterschiedlichen Gründen können in  dieser Kiste nicht alle Partner vertreten sein, allerdings wird für die Regionalmarke als Ganzes mit diesen Kisten intensive Werbung gemacht.

Mehr Infos unter: www.wertvolles-neunkirchen.de

Warum engagiert sich der Landkreis eigentlich für diese Regionalmarke. Dank des Bundesprogrammes Landaufschwung konnten wir diese Marke einführen. Sie soll zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Regionale Produkte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Und das nicht etwa, weil Regionalität „hip“ oder „trendy“ ist. Die Kunden verlieren im Dschungel von Gütesiegeln und unspezifischen Herkunftsangaben immer häufiger den Durchblick oder sorgen sich wegen schädlicher Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt in Folge industrialisierter Massenware. So lernen die Menschen wieder Werte wie handwerkliche Wertarbeit, Leidenschaft und Sorgfalt mehr zu schätzen. Dabei nehmen kurze Transportwege, nachvollziehbare Herkunft, Saisonalität oder auch die Identifikation mit der eigenen Heimat eine immer größere Rolle ein.

(Quelle: Website Regionalmarke)

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, wir leben in bewegten Zeiten.

Wir sind dazu aufgerufen das Beste daraus zu machen. Die Coronakrise wird vorübergehen, lassen wir uns daher nicht entmutigen und genießen mit Abstand und Anstand unser Leben. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, bleiben Sie gesund!

Ihr Landrat Sören Meng